Die Universität

Die Vertreibung: Vergessene Erinnerungen.

Unbekannte Hintergründe der großen Umsiedlung

In einer Reihe szenischer Lesungen historischer Texte werden einige der bisher wenig bekannten Erinnerungen an die Vertreibung ins Gedächtnis gerufen. Dabei werden Erinnerungen der persönlich Betroffenen ebenso vorgestellt wie die Erinnerungen derjenigen, denen die politische Verantwortung für die Vertreibung zugeschrieben wird. Außerdem wird an die bis heute wenig bekannten kulturgeschichtlichen Kontinuitäten erinnert, die den Dialog zwischen vielen Deutschen und vielen Polen und Tschechen nach wie vor belasten.

Die Lesungen werden von dem bekannten Pianisten Werner Barho musikalisch kommentiert.
Bildnerische Gestaltung Nils Mönkemeier.

Aufzeichnungen aus einer sterbenden Stadt: Wie wurde Breslau zerstört?

Der Aussiedlung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg gingen die sog. Heimholung der Volksdeutschen sowie die sog. Räumung der damaligen ostdeutschen Gebiete durch die NS-Behörden voraus. Ihnen fielen unzählige Menschen zum Opfer und ganze Städte – wie Breslau – wurden noch vor dem Kriegsende von Deutschen zerstört.

Mittwoch, 18. Mai 2005, 20.00 Uhr

„Ob sie nun Hitler oder Stalin, Benes oder Churchill hießen…“
Wie haben sie die Deutschen und Osteuropa gesehen

Die vier Namen gehören bis heute zu den wichtigsten Symbolen der Erinnerung an die Vertreibung, obwohl ihre Träger sehr unterschiedliche Personen waren und gegeneinander Krieg führten. Die Text-Collage verhilft zur Orientierung in der Vergangenheit und trägt zur Verständigung zwischen denjenigen bei, die in Churchill, Stalin und Benes Befreier sehen, und denen, die sie als „Vertreiber“ betrachten.

Donnerstag, 26. Mai 2005, 20.00 Uhr

Die deutsche Böhmen-Neurose und ihr tschechisches Echo…
Ein fiktiver Dialog zwischen den völkischen Autoren textueller Phantasien über die Tschechen und ihr Land und dem tschechischen Historiker Frantisek Palacky (1798 –1876)
Die Vorstellung, Prag sei eine deutsche Stadt gewesen und das Königreich Böhmen habe mit seinen Nebenländern schon seit dem Mittelalter zum „Deutschen Reiche“ gehört, führte im Zeitalter der modernen Nationsbildungsprozesse zur Desorientierung vieler Deutscher in ihrem Verhältnis zur tschechischen Nation.

Donnerstag, 2. Juni 2005, 20.00 Uhr

Eintritt je € 5,– / erm. € 3,–, Kulturzentrum PFL, Peterstraße 3,
Kartenvorverkauf: Buchhandlung Anna Thye, Schlossplatz 21/22,
Veranstalter: Stadt Oldenburg, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg