Die Universität

Der 8. Mai 1945 – Vergegenwärtigung und Perspektive
Ein Erinnerungsdatum in der historisch-politischen Kultur
Symposion

Am 8. Mai 1945 unterzeichnete das Oberkommando der Wehrmacht die Kapitulationsurkunde. In Europa war der Zweite Weltkrieg beendet – eine zentrale Zäsur des 20. Jahrhunderts. In vielen europäischen Ländern wird der Befreiung vom Nationalsozialismus durch nationale Feiertage gedacht. Während dessen wurde das Kriegsende in der deutschen Erinnerungskultur lange Zeit durch die Erfahrung des Zusammenbruchs und der Niederlage überlagert.

Betrachtet man das Epochenjahr im globalen Maßstab, werden weitere Aspekte des Umbruchs sichtbar. So markiert das Weltkriegsende zugleich den Beginn des Kalten Krieges. Die Beziehungen zwischen den USA und der UdSSR wandelten sich von der Koalition zur Konfrontation und sollten die nächsten fünfzig Jahre der Weltgeschichte prägen.

Der politische Streit um die Deutung der Vergangenheit wird zum historisch-politischen Lerngegenstand. Die ReferentInnen werden die unterschiedlichen Erfahrungshintergründe und Deutungsperspektiven der Epochenwende nachzeichnen und diskutieren. Hierzu sollen auch Unterrichtsmaterialien vorgestellt werden, die einen problemorientierten Zugriff eröffnen und nach der Gegenwartsbedeutung der Wandlungsprozesse fragen.

9.00– 9.10 Eröffnung durch den Präsidenten der Universität (Prof. Dr. Uwe Schneidewind)

9.10–10.10 Epochenjahr 1945: Zäsuren und Optionen (Prof. Dr. Wilfried Loth)

10.10–11.10 Von der Macht der Vergangenheit über die Gegenwart (Prof. Dr. Antonia Grunenberg)

11.30–12.15 Das Ende des 2. Weltkrieges in Polen und die Zukunft des Landes. Ein Zeitzeuge berichtet (Prof. Dr. Janusz Małłek)

13.00-15.00 1945 in der Erinnerungsdidaktik (Methoden, Unterrichtsmaterialien) (Prof. Dr. Dirk Lange/Roland Freitag/Elmar Wagner)

Mittwoch, 4. Mai 2005, Vortragssaal der Universitätsbibliothek, Uhlhornsweg 49
Veranstalter: Institut für Politikwissenschaft der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg