FWJ in der Arbeitsgruppe Hydrogeologie an der Uni Oldenburg

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Zentrale Studien- und Karriereberatung - Koordinationsstelle Freiwilliges Wissenschaftliches Jahr (FWJ)

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FWJ in der Arbeitsgruppe Hydrogeologie an der Uni Oldenburg

Rieke Wahlen, FWJ 2017/2018:

Wo bist du eingesetzt und was sind deine Aufgabenbereiche?
Ich bin in der AG Hydrogeologie eingesetzt, genauer in der Nachwuchsgruppe Tierpharmaka von Victoria Burke. In den letzten Jahren wurde in den Medien immer populärer, dass Arzneimittel auf unterschiedliche Weise in die (aquatische) Umwelt gelangen und erheblichen Schaden (z.B. Antibiotikaresistenzen) anrichten können. Der Haupteintragspfad dabei ist das Aufbringen von Wirtschaftsdünger. Anhand von Feld-, Lysimeter- und Laborversuchen untersuchen wir das Abbau- und Transportverhalten verschiedener Tierarzneimittel im Boden und Grundwasser um folglich die Umweltrelevanz zu bewerten. Persönlich darf ich in alle Bereiche des Projektes reinschnuppern und mitarbeiten. Auf dem Versuchsfeld Grundwassermessstellen bauen, Porenwasserproben nehmen, Bodensäulen ziehen oder Messstellen beproben gehört genauso dazu, wie im Labor die Proben auszuwerten, Schnelltests zu machen, Ionen zu messen oder nach der DIN-Verordnung Korngrößen zu bestimmen. Auch am  Lysimeter nahe der Uni müssen z.B.  die Durchflussraten der verschiedenen Böden bestimmt, die Bodenfeuchten gemessen und Proben genommen werden, um später im Labor alles zu analysieren. Zusätzlich ist es spannend bei den Säulenversuchen mitzuwirken und zu entdecken, wie sich Tierarzneimittel im Boden verändern und in welchen Konzentrationen sie danach im Grundwasser vorliegen. Dank der wissenschaftlichen Mitarbeiter_innen bekomme ich einen super Einblick über die Komplexität der Aufbereitung von Proben und Messung an großen Geräten. Bei der Auswertung lerne ich neue Programme kennen und bekomme Unterstützung selbst zu Ergebnissen zu gelangen.Wer auf der Suche nach etwas Vielseitigem ist, kann sich hier, draußen und drinnen, jeden Tag auf andere, verantwortungsvolle Aufgaben freuen und lernt in einem tollen Team viel dazu!

Warum hast du dich dazu entschieden, ein Freiwilliges Wissenschaftliches Jahr zu machen?
Ich wusste noch nicht, in welche Richtung es für mich nach dem Abitur gehen sollte und empfand das Freiwillige Wissenschaftliche Jahr als eine gute Möglichkeit, um mich zu orientieren. Wo hat man  schon sonst einmal die Chance in einem spannenden, vielseitigen Forschungsprojekt mitzuwirken und sich zudem mit Student_innen und Doktorand_innen auszutauschen?

Was glaubst du, bringt dir dieses Jahr?
Dieses Jahr bringt mir auf jeden Fall viele neue Eindrücke, Erfahrungen und neues Wissen. Zudem ist es super, dass ich am AG- Seminar teilnehmen darf und somit die Möglichkeit bekomme sowohl Vorträge von Doktorand_innen und Student_innen, als auch Masterarbeitsverteidigungen mitzuerleben. Auch die Teilnahmen und Vorbereitungen an forschungsorientierten Seminaren für Student_innen, bietet mir eine tolle Möglichkeit in verschiedene Bereiche hinein zu schnuppern. Insgesamt erhoffe ich mir am Ende des Jahres eine Entscheidung treffen zu können, ob ich studieren möchte und wenn ja, welcher Bereich am besten zu mir passt.

Was hast du bisher in deinem Freiwilligendienst gelernt?
Ich hab schon echt viele neue Dinge gelernt, wie z.B. das Messen mit verschiedenen Sonden und Geräten, die Grundlagen für die Programme Grapher und Excel, das Herstellen von Lösungen und das Verknüpfen von vielen Testergebnissen um ein Gesamtbild zu erschaffen. Besonders die Arbeit im Labor stellt immer wieder neue Hürden, die es zu überwinden gilt und durch unsere Chemikerin darf ich z.B. auch an Festphasenextraktionen zur Gewinnung der Tierarzneimittel aus dem Wasser mitwirken. Das Schöne ist, ich kann jeden fragen, sobald ich Erklärungen brauche und bekomme immer Hilfestellungen und Unterstützung, wenn nötig. Gleichzeitig fühle ich mich als ein Teil der AG und kann z.B. durch die Durchführung von Korngrößenanalysen, das Mischen eines Arzneimittelcocktails für die Säulenversuche oder die Arbeit auf dem Feld, den Doktorand_innen zuarbeiten und nehme für mich Grundlagen mit. Auch am Lysimeter gibt es viel zu tun. So lerne ich dort z.B. die Probenergebnisse miteinander in Beziehung zu setzen und versuche rätselhafte Erscheinungen bei der Auswertung zu begründen, zu recherchieren und in der AG zu diskutieren. Mit das Wichtigste, das ich bisher gelernt habe ist, das eine gute Organisation oft das A und O ist. Oft müssen verschiedene Aufgaben aus unterschiedlichen Teilbereichen parallel bearbeitet werden und dabei ist ein guter Zeit- und Terminplan sehr hilfreich um alles im Blick zu behalten.

Wieso machst du deinen Freiwilligendienst ausgerechnet an der Universität Oldenburg?
Ich bin durch die Oberstufenkoordinatorin meines Gymnasiums überhaupt erst auf das Freiwillige Wissenschaftliche Jahr in Oldenburg aufmerksam geworden. Vorher wusste ich überhaupt nicht, dass es möglich ist einen Freiwilligendienst in der Wissenschaft zu absolvieren und fand heraus, dass es noch relativ neu war und auch nur in Oldenburg (ab 2015) und Hannover angeboten wurde. Da Hannover zu diesem Zeitpunkt eher physikalische und mathematische Forschungsgruppen ausschrieb, ich aber gerne etwas in der Richtung Biologie und Geographie ausprobieren wollte, stieß ich auf die Ausschreibungen der Uni Oldenburg, bewarb mich bis zum 31.12.2016 und bekam wenig später eine Einladung zum Bewerbungsgespräch. Ich kannte Oldenburg vorher überhaupt nicht, erkundete nach dem Gespräch noch ein bisschen die schöne Innenstadt und entschied mich nach der Zusage der AG, im Sommer 2017 nach Oldenburg zu ziehen und mein FWJ anzutreten.

Was würdest du zukünftigen Freiwilligen mit auf den Weg geben?
Nutzt die Chance des wissenschaftlichen Jahres um einen Einblick in die Forschungsarbeit zu bekommen und probiert aus, was euch angeboten wird! Auch wenn die Fachbegriffe, Versuche und Arbeitsweisen euch zu Anfang noch ziemlich fremd vorkommen – ihr werdet sehen, dass ihr mit der Zeit immer mehr versteht und eigenständig bearbeiten könnt. Eines sollte euch immer klar sein, wie schon mein ehemaliger Deutschlehrer zu sagen pflegte: ,,Ihr seid keine Schafe!“. Also fragt alles, was unlogisch erscheint, nach und ihr erkennt schnell, dass ihr viel dazu lernt oder neue Ideen in der Forschungsgruppe anregt!

(Stand: 28.03.2024)  | 
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