JASPERS JAHR 2008    »Wahrheit ist, was uns verbindet«

„Zwischen Kerygma und Mythos. Karl Jaspers und Rudolf Bultmanns Beitrag über die Entmythologisierung der Bibel“

(in Verbindung mit der Akademie der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg)

Prof. Dr. Werner Zager (Frankfurt/Main)

Im Jahre 1930 setzte die Korrespondenz zwischen Karl Jaspers und dem Marburger evangelischen Theologen Rudolf Bultmann ein, die beide in Oldenburg aufgewachsen waren. Über mehr als zwei Jahrzehnte wurden einige freundliche Briefe gewechselt, und es fand auch einmal eine persönliche Begegnung statt. Um so überraschender kam Jaspers’ Angriff 1953 auf der Tagung schweizerischer freigesinnter Theologen in Basel. Mit seinem Vortrag  „Wahrheit und Unheil der Bultmannschen Entmythologisierung“ wandte sich Jaspers gegen die von Bultmann betriebene Entmythologisierung der neutestamentlichen Verkündigung. Gerade im Blick auf die zur Zeit geführten Diskussionen über Exegese und Hermeneutik sowohl der Bibel als auch heiliger Texte anderer Religionen besitzt die theologisch-philosophische Auseinandersetzung zwischen Jaspers und Bultmann, die in dem Band  „Die Frage der Entmythologisierung“ (1954) dokumentiert ist, eine hohe aktuelle Relevanz. Der Vortrag wird nicht nur die jeweiligen Argumentationen analysieren, sondern auch deren geistesgeschichtliche Voraussetzungen aufzeigen.
Grußworte:
Oberstudiendirektor Jürgen Herold, Schulleiter des Alten Gymnasiums Oldenburg
Moderation: Prof. Dr. Wolfgang Erich Müller, Akademie der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg

3. Juli 2008
20.00 Uhr
Altes Gymnasium
Aula