[47]  Die Adresse befindet sich auf der Rückseite des Faltbriefes.

[48]  Louise Regina Geist wurde am 6. Januar 1815 als zweites Kind der Eheleute Rudolph und Sophie Elisabeth Geist, geb. Büsemeyer, in Hasbergen, 10 km südwestlich von Osnabrück, geboren. Das "Register über die stattgehabten Auswanderungen nach Amerika im Jahre 1838" der "Vogtei Osnabrück" enthält Namen und Alter der auswandernden Familie und als "mutmaßlichen Betrag des mitgenommenen Vermögens 300 Thaler", dazu die Bemerkung: "hat sich derzeit gut und untadelhaft betragen". Louise Regina Geist erreichte zusammen mit ihren Eltern (54 Jahre) und ihren Brüdern Heinrich Wilhelm (19), Friedrich Wilhelm (16) und Wilhelm Heinrich (13) an Bord der Bremer Brigg "Neptun" am 13. Oktober 1838 Baltimore mit dem Ziel "Cincinnati". Mit der Bremer "Sophie" war ihr Bruder, der "Tischler" Caspar Heinrich Geist (26), zusammen mit seiner Frau Anna Margaretha, geb. Reuber (20), am 11. August 1838 in Baltimore angekommen. Er war Gründungsmitglied der "Norddeutschen Lutherischen Kirche".
Der Vater, Johann Rudolph Geist, wird im Register als "Heuermann", auf der Passagierliste als "waggonmaker" (Stellmacher) geführt. Das Adressbuch für Cincinnati für das Jahr 1840 weist Caspar Geist als Möbeltischler nach, der in der Abigail St. zwischen Main- und Sycamore St. wohnte. Im Jahre 1843 registriert das Adressbuch in dieser Straße auch die Zimmerleute "Henry W." und "Frederic Geist", die bei der Mutter, "Mrs. Sophia E. Geist", in Kost und Logis seien ("board"). Der Vater ist schon vor 1840 gestorben: die 1840 beginnenden Kirchenbücher der "Plattdeutschen Kirche" enthalten seinen Namen nicht im Register der Verstorbenen, wohl aber im Taufregister "die Witwe Sophia Elisabeth Geist" als Taufzeugin beim ersten Kind des Caspar Heinrich Geist und der Maria Elisabeth (Anna Margaretha) Reuber (7. August 1841).
Auch die Eheschließung zur Oeveste/Geist ist nicht durch das Kirchenbuch belegt. Ein "Familienregister" enthält das Datum "16. November" und die Angabe, daß sie sich "vor Pastor Möllmann ... verheirathet" haben (vgl. Anm. 43). Zuvor, zwischen Landkauf (17. Oktober) und Heirat (19. November), hatte "John Henry zur Oeveste" am 4. November 1839 die amerikanische Staatsbürgerschaft beantragt. Sie konnte ihm erst zwei Jahre nach diesem Antrag und nach fünfjährigem Aufenthalt in den USA zugesprochen werden. Mit ihm wurde seine Frau amerikanische Staatsbürgerin (vgl. Anm. 66).
Die Brautleute waren am Tage der Hochzeit 38 und 24 Jahre alt.
(Familie Chandler: Einbürgerungsurkunde; Cist 131; NAMP: M 255, R. 2 "Neptun" und "Sophie"; Newman; Norddeutsche Lutherische Kirche, Cincinnati: Kirchenbücher; StOs: Rep 360 Nr. 10; Schaffer 191; Ueda)

[49]  Vgl. Anm. 36.

[50]  J.H. zur Oeveste wird jetzt den Weg von Cincinnati bis Madison mit dem Schiff gefahren und dann zu Fuß von Madison aus 40 Meilen (65 km) durch den Urwald dem ausgefahrenen Waldweg nach Columbus gefolgt sein, über "Knüppelbrücken" in sumpfigen Buchenwäldern und "durch beispiellose Löcher, in die der Wagen manchmal 1 1/2 Fuss tief von dem harten Weg plötzlich herunterschlug", umgeben vom "beispiellos dichten und mit Unterholz verwachsenen Wald", vorbei an "herrlich angebauten Gegenden", z.T. erst "halb ihrer Bäume beraubt, ... indem die noch stehen gebliebenen todtgehauenen und gebrennten dicksten Bäume in ihnen so zahlreich sind, daß sie überall sonst einen gut beholzten Wald bilden würden". (Schweinitz 21ff.)

[51]  Tex: engl. tax = Steuer. Im Jahre 1846 hat J. H. zur Oeveste erstmals reguläre Steuern bezahlt: 3,12 Dollar. 1850 waren es für einen zu versteuernden Besitz von 370 Dollar (Land, Gebäude, persönliches Vermögen) 4,11 Dollar, ein Jahr später 5,18 Dollar für einen steuerpflichtigen Besitz von 820 Dollar: 80 acres Grundbesitz waren dazugekommen. 1856 besaß er 360 acres und versteuerte einen Besitz im Wert von 1666 Dollar, für den er 10,82 Dollar zu zahlen hatte. 3459 Dollar war er 1860 wert, wofür 17,98 Dollar zu zahlen waren. 1865, im letzten Jahr des Bürgerkriegs, waren für 4085 Dollar Besitz 122,55 Dollar zu zahlen, 1870 für 5240 Dollar nur noch 60,31 Dollar, zwei Jahre später aber schon wieder 99,90 Dollar für einen 4600-Dollar-Besitz. In seinem letzten Lebensjahr (1877) schätzte die Finanzbehörde, das "Treasurer's Office" von Bartholomew County, den Besitz des J. H. zur Oeveste auf 5845 Dollar; dafür waren 78,38 Dollar Steuern fällig.
Für die Jahre 1856 und 1861 hat J. H. zur Oeveste wegen verspäteter Zahlung 1,71 bzw. 3,91 Dollar Strafgebühren entrichten müssen.
(Bartholomew County Courthouse: Tax Duplicate)

[52]  Catharina Maria zur Oeveste (geboren am 2. Dezember 1812, gestorben am 28. Oktober 1874) hatte am 26. November 1839 den Colonen Johann Rudolph Kamlage in Sögeln (4 km südlich von Rieste) geheiratet. (St. Martin, Bramsche: Kirchenbücher)

[53]  Fürstenau liegt ca. 30 km westlich von Rieste. - Arnold Schulte war Gründungsmitglied der "Norddeutschen Lutherischen Kirche", zuvor, wie auch J. H. zur Oeveste, Mitglied der "Vereinigten Reformierten und Lutherischen Evangelischen Gemeinde": in deren Kirchenbuch sind "Arnold Schulte und uxor geb. Hackmann" als Eltern des "Johann Arnold Schulte" registriert (geb. am 27. September 1836). - Arnold Schulte mag als privater Briefbote seine Geschäfte gemacht haben. Am 16. November 1841 berichtete das "Amt Bersenbrück" der "Königlich Hannoverschen General-Post-Direction" von einer "Anzeige wider den Kaufmann Laake, in Frexen wegen Beförderung von Briefen pp nach Amerika: Derselbe betreibt solches in solchen Umfange, daß derselbe bei seiner kürzlichen Rückkehr Gelder zu dem Betrage von mehreren Tausend Thalern mitgebracht haben soll." Hannover sah keinen Anlaß, dagegen einzuschreiten. "Nach Ermessen" dürfe aber die Werbung dafür entfernt werden, um Kunden zu schützen. (Norddeutsche Lutherische Kirche: Kirchenbücher; StOs: Rep 335, 4243, 87-90)