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Veranstaltung

Semester: Wintersemester 2016

3.06.022 Das 'unsichtbare Geschlecht' - Repräsentationen des weiblichen Genitals in Kunst und visueller Kultur -  


Veranstaltungstermin | Raum

Beschreibung

Die Imagination des weiblichen Genitals ist ein Phantasma, das eng verknüpft ist mit aktuellen komplexen Fragen nach Un/Sichtbarkeit, Macht und Begehren. Das weibliche Genital als vielschichtige Projektionsfläche (ist) kastriert und (macht) blind, ist unrepräsentierbar, konnotiert Leben und Tod, hat Zähne und vermag das Böse zu vertreiben. Bemerkenswerterweise beginnen Künstler*innen zeitgleich Mitte der 1960er Jahre beidseitig des Eisernen Vorhangs das weibliche Genital in unterschiedlichen Medien zu thematisieren und setzen sich auf repräsentationskritische Weise mit älteren Darstellungstradition auseinander. Das Seminar widmet sich diesen subversiven künstlerischen Strategien und fragt danach, wie Anatomie konstruiert wird und (hetero)normative Sprach-, Bild- und Blickmuster hinterfragt werden können.
Berücksichtigt werden dabei sowohl zum Kanon der feministischen Kunstgeschichte gehörende Kunstwerke als auch weniger bekannte Beiträge von Künstler*innen aus Ostmitteleuropa (u.a. Hannah Wilke, VALIE EXPORT, Carolee Schneemann, Shigeko Kubota, Annie Sprinkle, Zoe Leonard, Veronika Bromová und Alicja Żebrowska). Ziel des Seminars ist es, Repräsentationen des weiblichen Genitals in den jeweiligen Medien (Skulptur, Installation, Fotografie, Video und Performance) in ihren kulturellen und soziopolitischen Kontexten zu historisieren.
Dabei soll auch explizit auf die Bedeutungsproduktion von Auslassungen und Verdrängungen eingegangen werden. Was wird nicht dargestellt und warum?
Das Seminar wird in Grundlagen zur Repräsentation des weiblichen Körpers einführen und dabei elementare theoretische und methodologische Kompetenzen der Gender Studies, Kunst- und Kulturwissenschaften vermitteln.

Literatur zur Einführung

Lehmann, Ann-Sophie (2008): Der schamlose Körper. In: Beat Wismer (Hg.): Der verbotene Blick auf die Nacktheit. Diana und Actaeon. Ostfildern: Hatje Cantz, S. 192–197.

Gsell, Monika (2001): Die Bedeutung der Baubo. Kulturgeschichtliche Studien zur Repräsentation des weiblichen Genitales. Frankfurt: Stroemfeld (Nexus, 47).

Chave, Anna (2010): „Is this good for Vulva?“. Female Genitalia in Contemporary Art. In: Francis Naumann und David Nolan (Hg.): The Visible Vagina. New York: Francis M. Naumann Fine Art; David Nolan Gallery, S. 6–27.

lecturer

Studienmodule

  • gen220 Geschlecht und Moderne
  • gen222 Geschlecht und Moderne
  • gen230 Geschlecht und kulturelle Repräsentation
  • gen232 Geschlecht und kulturelle Repräsentation
  • kum020 Kunst- und Mediengeschichte I

Lehrsprache
deutsch

(Stand: 19.01.2024)  | 
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