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Veranstaltung

Semester: Wintersemester 2017

4.02.034 Zivilisierter Genuss. Essen, trinken, rauchen und kleiden in der Herrnhuter Karibikmission des 18. Jahrhunderts -  


Veranstaltungstermin | Raum

  • Dienstag, 17.10.2017 12:00 - 14:00 | A11 0-014
  • Dienstag, 24.10.2017 12:00 - 14:00 | A11 0-014
  • Dienstag, 7.11.2017 12:00 - 14:00 | A11 0-014
  • Dienstag, 14.11.2017 12:00 - 14:00 | A11 0-014
  • Dienstag, 21.11.2017 12:00 - 14:00 | A11 0-014
  • Dienstag, 28.11.2017 12:00 - 14:00 | A11 0-014
  • Dienstag, 5.12.2017 12:00 - 14:00 | A11 0-014
  • Dienstag, 12.12.2017 12:00 - 14:00 | A11 0-014
  • Dienstag, 19.12.2017 12:00 - 14:00 | A11 0-014
  • Dienstag, 9.1.2018 12:00 - 14:00 | A11 0-014
  • Dienstag, 16.1.2018 12:00 - 14:00 | A11 0-014
  • Dienstag, 23.1.2018 12:00 - 14:00 | A11 0-014
  • Dienstag, 30.1.2018 12:00 - 14:00 | A11 0-014

Beschreibung

Die Herrnhuter Brüdergemeine ist eine christliche Freikirche, welche seit dem 18. Jahrhundert in den europäischen Kolonien als Missionskirche auftritt. Neben der Verkündigung des Evangeliums wurde die Mission zunehmend Teil europäischer Kolonialpolitik: Ihre Missionsstationen galten als "Außenposten der Zivilisation" an den noch unerschlossenen Rändern europäischer Imperien, ihre Kontakte zu Indigenen, Sklaven und Maroons dienten immer mehr auch einer Sozialdisziplinierung subalterner Bevölkerungsgruppen. Missionare dienten als Chronisten der "Fremden", als Diplomaten oder Übersetzer, sie arbeiteten als Pflanzer ebenso wie als Kaufleute, Handwerker oder kleine Kolonialbeamte. Ihre Briefe, Tagebücher und Chroniken sind heute ein einzigartiges Zeugnis vielfältiger Kulturkontakte, gleichzeitig wurde hier oftmals eine "europäische Überlegenheit" inszeniert.
Neben der Missionstätigkeit baute die Herrnhuter Brüdergemeine ein globales Wirtschaftsnetzwerk auf, dass ihre Missionsposten in Nord- wie Südamerika, Grönland, Europa, Russland und Südafrika miteinander verband. Diese Kontakte dienten unter anderem den Aufbau eines "europäischen" Lebensstils in entlegenden Gegenden, so wurden etwa Käse und Bier, Kirchenglocken und Perücken, Puder und Schnupftabak, Medizin, Klaviere oder ganze Orgeln, Gewürze oder Trockenfleisch bis auf die karibischen Inseln oder tief in den tropischen Regenwald transportiert. Für viele Missionare stand deutsches Sauerkraut somit ebenso auf dem Speiseplan wie Schildkrötenfleisch.
Ziel dieses Seminars soll es sein, die Bedeutung von Alltagskonsum in den Kulturkontakten des frühneuzeitlichen Imperialismus herauszuarbeiten: Essen und Trinken, Rauchen und Kleiden können als Alltagshandlungen hochpolitisch sein, sie sind- je nachdem - Zeichen von Zugehörigkeit und Respekt wie auch von Abgrenzung und Machtverhältnissen.
Als Grundlage dienen dabei in erster Linie Dokumente aus Archiven in London, Herrnhut, Utrecht und Pennsylvania, die als Kopie oder Transkription vorliegen.

Lehrende

Lehrsprache
deutsch

(Stand: 19.01.2024)  | 
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