Abschlusskonferenz
Kollaborative Innovationen –
Die Organisation verteilter Wissensproduktion

ANTRAGSTELLER

Prof. Dr. Martin Heidenreich

Prof. Dr. Jannika Mattes

Prof. Dr. Volker Wittke†

Prof. Dr. Jürgen Kädtler

PROJEKTFINANZIERUNG

COLLIN wurde von 2013 bis 2016 auf Vorschlag des niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur im Rahmen von "Vorab" durch die VolkswagenStiftung gefördert.

COLLIN

Kollaborative Innovationen. Die innerbetriebliche Nutzung externer Wissensbestände in vernetzten Entwicklungsprozessen (COLLIN)

Forschungsidee

Das Verbundprojekt geht der Frage nach, wie Unternehmen in Innovationsprozessen auf externes Wissen zugreifen und wie sich unterschiedliche Formen dieses Zugriffs auf die Innovationsprozesse in den Unternehmen auswirken. Industrielle Innovationsprozesse haben sich in den letzten Jahr-zehnten nachhaltig verändert. Eine wesentliche Entwicklung ist die zunehmend verteilte und kollaborative Form der Produktion des benötigten Wissens. Immer stärker greifen Unternehmen in ihren Innovationsprozessen auf externes Wissen zurück. Dies kann allerdings auf recht unterschiedlichen Wegen geschehen. Neben marktbasierten Formen des Wissenserwerbs (z.B. Zukauf von technischen Komponenten; Vergabe von Entwicklungsaufträgen an Dritte) und dem Ausbau der eigenen, internen Kompetenzen im Sinne der hierarchischen Organisation (z.B. durch Anwerbung von Spezialisten oder Übernahme spezialisierter Unternehmen) sind hier auch die arbeitsteilige, kooperative Wissensproduktion in Unternehmensnetzwerken oder die Nutzung der Erfahrungen und Problemlösungsfähigkeiten von Entwickler- und Nutzer-Gemeinschaften zu nennen. Jeder dieser Wege weist spezifische Merkmale in Bezug auf das Ausmaß, in dem Unternehmen zugleich auch auf die Erzeugungs-strukturen dieses Wissens ausgreifen (müssen) und damit einhergehende Unterschiede in der Zugänglichkeit bzw. Exklusivität dieses Wissens auf. Welche Form des Zugriffs auf externes Wissen ein Unternehmen wählt, ist, so die Projektüberlegung, sowohl abhängig von seinen internen Ressourcen zur Wissensproduktion und dem Angebot extern verfügbarer Kompetenzen als auch von der Komplexität und Kodifizierbarkeit des benötigten Wissens.

Herausforderungen für Unternehmen

Allerdings hat dies zugleich – hierauf fokussiert der zweite Teil der Projektfragestellung – Implikationen für die Nutzung des erworbenen Wissens. Jede Form von Wissen ist – mehr oder minder stark – durch den sozialen Kontext seiner Entstehung geprägt. Dies kann für Unternehmen bei der Nutzung externen Wissens zum Problem werden. Je komplexer und je weniger kodifizierbar das zu erwerbende Wissen ist, desto schwieriger lassen sich Schnittstellen definieren und desto anforderungsvoller stellt sich die Aneignung und Nutzung dieses Wissen für das Unternehmen dar. Die Unternehmen stehen vor der Herausforderung, das in einem fremden Organisations-kontext entstandene Wissen in ihren internen Innovationsprozessen nutzbar zu machen, ohne zugleich die Rahmenbedingungen, unter denen dieses Wissen generiert wurde, abbilden zu können (Rekontextualisierung). Der zweite Teil der Fragestellung zielt hier auf den Zusammenhang zwischen der Art, in der sich Unternehmen Zugriff auf externes Wissen verschaffen, und der Reichweite der hiermit verbundenen innerbetrieblichen Rekontextualisierungsprobleme und Lernprozesse.

Vorgehen

Das Projekt geht diesen Fragen auf der Basis intensiver empirischer Fallstudien in zwei dynamischen, zugleich jedoch sehr unterschiedlichen Hochtechnologiesektoren, dem Windenergiesektor im Bereich der Erneuerbaren Energien (Teilprojekt Universität Oldenburg) und dem IT-Sektor (Teil-projekt SOFI Göttingen) nach.

Publikationen

Heidenreich, Martin; Kädtler, Jürgen; Mattes, Jannika (2017) (Hrsg.): Kollaborative Innovationen. Die innerbetriebliche Nutzung externer Wissensbestände in vernetzten Entwicklungsprozessen. Göttingen: Universitätsverlag Göttingen.

Heidenreich, Martin; Kädtler, Jürgen; Mattes, Jannika (2016): Kollaborative Innovationen: Die innerbetriebliche Nutzung externer Wissensbestände in vernetzten Entwicklungsprozessen.  Endbericht zum Projekt "Kollaborative Innovationen" Oldenburger Studien zur Europäisierung und zur transnationalen Regulierung Nr. 25/2016.

Julian Huck (2016): Vertrauen in Kooperationsnetzwerken – Eine Fallstudie im Offshore-Windenergiesektor, Selected theses ST 2016/1, CETRO, Universität Oldenburg.

Martin Heidenreich, Thomas Jackwerth (2016): Das Trilemma von Innovationsprojekten, „Technologie-Informationen“ niedersächsischer Hochschulen, Mensch und Technik, TI 1+2/2016.

Ortiz, André; Schalkowski, Henrik (2015): Die Ausgestaltung der (Corporate) Governance bei Innovationsprozessen im Rahmen von M&A-Transaktionen, Zeitschrift für Corporate Governance, 1/15, S. 16-21.

Thomas Jackwerth: Studie zum Windenergiesektor. Eine empirische Analyse der betrieblichen Nutzung verteilten Wissens Oldenburger Studien zur Europäisierung und zur transnationalen Regulierung Nr. 23/2014.

Volker Wittke, Martin Heidenreich, Jannika Mattes, Heidemarie Hanekop, Patrick Feuerstein,Thomas Jackwerth: Kollaborative Innovationen. Die innerbetriebliche Nutzung externer Wissensbestände in vernetzten Entwicklungsprozessen Oldenburger Studien zur Europäisierung und zur transnationalen Regulierung Nr. 22/2012.

(Stand: 19.01.2024)  | 
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