Kontakt

Prof. Dr. Susanne Binas-Preisendörfer 

+49 (0) 441 - 798 2311

Fax: +49 (0) 441 - 798 4016

Musik und Medien

Musik und Medien - Selbstverständnis

Musikkulturen der Moderne sind ohne Medien nicht denk- und beobachtbar. Was als Musik verstanden wird, wie sie entsteht, wie mit ihr umgegangen wird und was von ihr bleibt, steht in engstem Zusammenhang mit medialen Praktiken, Wissen, Technologien und Organisationsformen. Dies betrifft in besonderem Maße populäre Musikkulturen. Sie haben sich als Seismograph und Diskursraum sozialer und kultureller Artikulationen erwiesen, deren Oberfläche banal, laut oder ewig gleich scheint, im Kern aber komplexe und paradoxe Konstellationen von Macht, Begehren und Normierungen anspricht (und zumeist kapitalisiert).

Musik und Medien - Geschichte

+++ Auseinandersetzungen mit Populärer Musik und Medien gehörten von Anbeginn (1974) zum Studieninhalt +++ intendiert war deutlicher Bruch mit der Fachgeschichte (Musikwissenschaft) +++ es sollte um Menschen gehen, nicht um musikalische Werke +++ das entsprach pädagogischen Konzepten und Zeichen der Bildungsreform Ende der 1970er Jahre +++ handlungsorientierter Unterricht +++ Praxisbezug +++ Apparative Praxis +++ Orientierung an Musik und Musikpraktiken der Gegenwart +++ sozialer und kultureller Wandel +++ Erweiterung des wissenschaftlichen Blickfeldes +++

Musik und Medien - Studium

Mit der Einführung von BA- und Masterstudiengängen (2005-2007) ist der Studienschwerpunkt Musik und Medien in allen vom Institut für Musik angebotenen Studiengängen vertreten.

Im Rahmen des Masterstudienganges Integrated Media kooperiert das Institut für Musik mit dem Institut für Kunst und visuelle Kultur (Code). Dieser Masterstudiengang konkretisiert die Bereiche der medienkünstlerischen und kommerziellen Medienproduktion und den Medienprozessen. 

Das Institut für Musik unterhält vielfältige ERASMUSKOOPERATIONEN

Musik und Medien - Forschung

Vor dem Hintergrund der Expertise von Prof. Dr. Susanne Preisendörfer haben sich folgende Forschungsschwerpunkte etabliert:

- Theorien und Methoden der Erforschung populärer Hörpraktiken und Szenen (Sarah Chaker, Thomas Schopp, Kiwi Menrath, Arne Wachtmann, Thomas Flömer)

- Global Music Studies (Stefanie Alisch, Anastasia Wakengut, Hani Alkhatib, Vincent Rastädter, Christine Heinen)

- Kulturpolitik (Bernd Wagner, Beate Fröhlich)

Forschungsprojekte, in die die MitarbeiterInnen involviert sind/waren:

- Graduiertenkolleg: Migrationsgesellschaftliche Grenzformationen

- Wissenschaftliches Zentrum: Genealogie der Gegenwart

- Promotionskolleg: Identitätskonstruktionen junger Erwachsener in Belarus

- DFG-Netzwerk: Sound in Media-Culture

 

Kaum ein Phänomen hat das kulturelle Selbstverständnis im vergangenen Jahrhundert so stark beeinflusst wie die Entwicklung und zunehmende Allgegenwart technischer Kommunikationsmittel und deren gesellschaftliche Wirkmächtigkeit: Medien. Obwohl die Trennung von Bild, Bewegung und Klang technologisch heute im common digit aufgehoben ist, wird die Medienwelt meist als Bilderwelt, selten als Klangwelt apostrophiert. 

In den Medienwissenschaften existiert ein offenkundiges Defizit auf dem Gebiet der akustischen Medien. Und die Denktradition der Musikwissenschaft setzt bisher eine der Musik immanente Bedeutungsstruktur voraus, deren Gehalt sich primär in ihrer Gestalt festschreibt. Der nahezu klassisch gewordene „Musik in den Medien“-Ansatz kollidiert dort, wo die Medialität von Musik – und nicht der intendierte oder rezipierte Gehalt – den Schlüssel zum Verständnis von Musikpraktiken liefert. Das betrifft nicht nur die unterschiedlichen Formen populärer Musik, sondern sämtliche Klänge, die medial produziert, verbreitet und angeeignet, affiziert und konstruiert sind. Auch für zukünftige Musikpädagogen dürfte ein solches Verständnis einen sinnvollen Umgang mit den Musikpraktiken der ihnen Anvertrauten ermöglichen. 

Geleitet von dieser Forschungsperspektive werden wissenschaftliche Arbeiten betreut und begutachtet und Forschungsprojekte konzipiert und organisiert. 

Musik und Medien in Oldenburg

Der Studien- und Forschungsschwerpunkt "Musik und Medien" beschäftigt sich mit Fragestellungen und Problemen ästhetischer und gesellschaftlicher Auswirkungen medientechnischer Entwicklungen und Umbrüche in Geschichte und Gegenwart. Der Charakter und v.a. der kulturelle Gebrauch von Musik haben sich im Laufe der Geschichte angesichts medientechnischer Entwicklungen maßgeblich verändert. Besondere Bedeutung erlangten in diesem Zusammenhang die Aufschreibesysteme von Musik – schriftliche Notation, mechanisch-chemische Fixierung oder digitale Codierung. Sie präg(t)en in entscheidendem Maße unsere Auffassungen darüber, was Musik eigentlich ist und wie man mit ihr umgehen kann.

(Stand: 07.02.2024)  | 
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