Was hat Sprache mit Geschichtsunterricht zu tun? Allerhand, so stellt sich heraus, wenn man die aktuellen Veröffentlichungen in der Geschichtsdidaktik studiert. So konstituiert sich Geschichtsunterricht nicht nur grundsätzlich über Sprache, sondern nutzt diese gleichzeitig als Lerngegenstand sowie Lernmittel: Seine zentralen Unterrichtsgegenstände sind zumeist sprachlich verfasst oder bedürfen einer sprachlichen Erarbeitung. Es bestehen die Sprache der Quellen und jene der Darstellungen sowie die Sprache von Lehrkraft und Schüler*innen nebeneinander. Mit Kindern, die Deutsch als Zweitsprache erworben haben, eröffnet sich zudem ein weiteres breites Forschungsthema für die Fachdidaktik.
Das recht junge Forschungsfeld ermöglicht es, im Rahmen des FEP, innovative Forschungs- und Entwicklungsaufgaben zu konzipieren und durchzuführen. Denn die Frage, welche Chancen und Grenzen die Berücksichtigung sprachlicher Potentiale und Hindernisse im Fach Geschichte konkret bietet, wird bisher erst in Ansätzen in der geschichtsdidaktischen Forschung erörtert. Insofern ist die zu entwickelnde Fragestellung in einem vielseitigen Forschungsfeld nach eigenen Interessensschwerpunkten zu wählen.
In der Vorbereitungsveranstaltung wird ein erster Überblick über empirische Forschungsansätze und -fragen in der Geschichtsdidaktik sowie ein Einstieg ins Thema 'Sprache und Geschichtsunterricht' ermöglicht. Zeitgleich erarbeiten die Teilnehmenden sinnvolle geschichtsdidaktische Fragestellungen, die auch für die Unterrichtspraxis im Fach Geschichte relevant sind, und wählen dazu passende Forschungsmethoden. Die weitere Vorbereitung und Gestaltung der Forschungsvorhaben wird darüber hinaus individuell (Sprechstunden/ per Mail) mit der Dozentin beraten. Die Ergebnisse der Forschungsvorhaben werden allen Teilnehmenden des FEP Geschichte in der ersten Lehrveranstaltungswoche des Sommersemesters 2017 präsentiert. Im Idealfall können die Forschungsvorhaben zu Abschlussarbeiten im Bereich Geschichtsdidaktik erweitert werden.