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Universitätsgesellschaft Oldenburg

Interview mit dem bisherigen UGO-Vorsitzenden Werner Brinker (aus UNI INFO Oktober 2022)

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Dorit Barz

0441/798-4585

  • Die drei Preisträgerinnen am Abend der Verleihung mit Urkunden.mit

    Die drei Preisträgerinnen der UGO-Forschungspreise (v.l.): Rebecca Diekmann, Julia Tschersich und Jennifer Turner. Foto: UGO/Mohssen Assanimoghaddam

  • Insgesamt vergab die UGO neben den Forschungspreisen auch zwei Preise für hervorragende Promotionsbetreuung. Sie gingen an Anna-Levke Brütt (3. v. l.) und Martin Bleichner (2. v. r.). Mit im Bild: der ehemalige UGO-Vorsitzende Werner Brinker (2. v. l.). Foto: UGO/Mohssen Assanimoghaddam

Herausragend in Forschung und Betreuung

Im Anschluss an ihre diesjährige Mitgliederversammlung in der Alten Fleiwa verlieh die Universitätsgesellschaft Oldenburg fünf Auszeichnungen an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität.

 

Im Anschluss an ihre diesjährige Mitgliederversammlung in der Alten Fleiwa verlieh die Universitätsgesellschaft Oldenburg (UGO) fünf Auszeichnungen an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität.

Gefängnisse, Assistenzsysteme für Ältere und die Transformation der Landwirtschaft: Das sind die Forschungsthemen, für die die UGO in diesem Jahr ihre Forschungspreise vergeben hat. Den „Preis für exzellente Forschung“ erhielten die Humangeografin Dr. Jennifer Turner und die Ernährungswissenschaftlerin Dr. Rebecca Diekmann. Mit dem „Preis für herausragende Promotion“ wurde die Wirtschaftswissenschaftlerin Dr. Julia Tschersich ausgezeichnet. Die UGO vergab außerdem Preise für hervorragende Promotionsbetreuung an die Versorgungsforscherin Dr. Anna Levke Brütt und den Neuropsychologen Dr. Martin Bleichner.  

Preis für exzellente Forschung

Dr. Jennifer Turner lehrt und forscht seit zwei Jahren am Institut für Sozialwissenschaften. Hier leitet sie die Forschungsgruppe „Crime and Carcerality“. Ihr Ziel ist es, die Funktionsweise von karzeralen, also einschließenden Räumen des Verbrechens zu verstehen. Das Urteil der Jury war einstimmig. „Dr. Jennifer Turner gilt als Begründerin eines neuen Zweiges der Humangeografie, hat viele Preise gewonnen, viele Publikationen vorzuweisen, ist extrem gut international vernetzt und zeigt zudem ein enormes Engagement sowohl in internationalen Gremien als auch in Gremien der Universität Oldenburg sowie in der Lehre und der Betreuung des wissenschaftlichen Nachwuchses.“

Damit begründet Turner einen neuen Zweig der Humangeografie. Ihre Arbeit stellt vor allem Räume, Praktiken und Darstellungen der Inhaftierung in den Fokus. Neben der gelebten Erfahrung in Gefängnissen erforscht sie den Gefängnis-Militär-Komplex. Dieser Bereich untersucht die komplexen Beziehungen zwischen Gefängnissen und der Art und Weise, wie diese in militärische Infrastrukturen eingebettet und durch ehemaliges Militärpersonal besetzt sind. Bevor ihr Weg sie nach Oldenburg führte, war Turner Dozentin für Humangeographie an der Universität von Liverpool in Großbritannien.

Dr. Rebecca Diekmann lehrt und forscht seit 2013 am Department für Versorgungsforschung, zunächst in der Abteilung Geriatrie, ab 2016 in der Abteilung Assistenzsysteme und Medizintechnik. Dort leitet sie die Forschungsgruppe „Ernährung und Funktionalität im Alter“, die seit 2022 vom Bundesforschungsministerium gefördert wird. Die Jury sagt in der Entscheidung: „Besonders hervorzuheben ist die große gesellschaftliche Relevanz der Forschung, das Engagement für den wissenschaftlichen Nachwuchs, sowie insbesondere die herausragend erfolgreiche Einwerbung von Drittmitteln.“

Diekmann und ihr Team arbeiten an einem Assistenzsystem, das es älteren Menschen erleichtert, möglichst lange unabhängig zu leben. Eine Tablet-App und automatisierte Trainingsstationen sollen ihnen helfen, sich altersgemäß zu ernähren und körperlich fit zu werden oder zu bleiben. Vor ihrem Wechsel nach Oldenburg forschte die Ernährungswissenschaftlerin an den Universitäten Bonn und Erlangen-Nürnberg, wo sie 2011 promovierte.

Preis für herausragende Promotion

Dr. Julia Tschersich befasste sich in ihrer Dissertation mit Initiativen, die Saatgut und Pflanzensorten als Gemeingut ansehen. Sie untersuchte, wie deren Aktivitäten in Deutschland, auf den Philippinen und global durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, darunter Rechte für geistiges Eigentum, Saatgutrecht, pflanzengenetische Ressourcen und Biodiversität. Darüber hinaus analysierte sie, wie diese Saatgut-Initiativen als „reale Utopien“ vor Ort dazu beitragen könnten, eine sozial-ökologische Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme in die Wege zu leiten. Tschersich erwarb einen Bachelor-Abschluss in „International Relations“ an der Technischen Universität Dresden und einen Master-Abschluss in „Sustainability Economics and Management“ an der Universität Oldenburg. Sie gehört zu den Gründungsmitgliedern des Ernährungsrats Oldenburg und ist nun Juniorprofessorin an der Universität Utrecht in den Niederlanden. Für die Jury zeichnet die Promotion von Tschersisch sich durch „eine hohe gesellschaftliche Relevanz und interdisziplinäre Ausrichtung aus“. Zudem wurde ein großes „außeruniversitäres Engagement“ festgestellt. Die Jury votierte einvernehmlich, sie mit dem Promotionspreis auszuzeichnen.

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