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Exzellenzcluster Hearing4All

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Dr. Birte Lipinski

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  • Exzellente Forschung: Der niedersächsische Wissenschaftsminister Falko Mohrs besuchte die Universität Oldenburg an zwei Terminen und informierte sich über die Arbeit der Oldenburger Forschenden der Exzellenzcluster Hearing4All und Ocean Floor sowie der Exzellenzcluster-Initiative NaviSense. Auf dem Foto (v. li.): Prof. Dr. Ralf Grüttemeier, Vizepräsident für Forschung und Transfer, Prof. Dr. Henrik Mouritsen, NaviSense, Prof. Dr. Christiane Thiel, Hearing4All, Falko Mohrs, Prof. Dr. Ralph Bruder, Universitätspräsident, Dr. Marcus Beiner, Wissenschaftsministerium, und Prof. Dr. Helmut Hillebrand, Ocean Floor. Universität Oldenburg / Daniel Schmidt

Forschung mit hoher Relevanz

Bei Besuchen an der Universität informierte sich Wissenschaftsminister Falko Mohrs über die drei Exzellenzcluster-Initiativen und die Ziele der Beteiligten in der Meeresforschung, Hörforschung und Forschung zur Tiernavigation.

Bei zwei Besuchen an der Universität informierte sich Wissenschaftsminister Falko Mohrs über die drei Exzellenzcluster-Initiativen und die Ziele der Beteiligten in der Meeresforschung, Hörforschung und Forschung zur Tiernavigation.

Die Universität Oldenburg bewirbt sich in der aktuellen Wettbewerbsrunde der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder um drei Exzellenzcluster. Wissenschaftsminister Falko Mohrs besuchte am gestrigen Mittwoch die Forschenden der neuen Initiative NaviSense, die sich mit den Navigationsfähigkeiten von Tieren beschäftigt. Bereits am 22. März informierte sich der Minister über die beiden Fortsetzungsanträge der Oldenburger Hörforschenden (Exzellenzcluster Hearing4All) und Meeresforschenden (Exzellenzcluster Ocean Floor).

„Die beiden Fortsetzungsanträge und die neue Clusterinitiative NaviSense verdeutlichen die hohe Relevanz der Forschung in Oldenburg“, sagt Wissenschaftsminister Mohrs. NaviSense vereine ein weltweit führendes Team aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus verschiedenen Fachgebieten der Physik, Chemie, Biologie, Ökologie, Informatik und den Sozialwissenschaften, die gemeinsam die Sinne und Mechanismen erforschen, die es Tieren ermöglichen, über große Entfernungen zu navigieren. „Das hier gewonnene Wissen kann wichtige Beiträge für Lösungen aktueller gesellschaftlicher Fragen wie beispielweise zur biologischen Vielfalt, der Quantensensorik oder unserer GPS-unabhängigen Navigation liefern“, so Minister Mohrs.

Spitzenforschung gezielt weiterentwickelt

Am Exzellenzcluster Ocean Floor der Universität Bremen sind Forschende der Universität Oldenburg seit einigen Jahren erfolgreich beteiligt. „Der Meeresboden, der im Mittelpunkt des Vorhabens steht, ist in weiten Teilen nach wie vor vollkommen unerforscht. Durch das Bündeln der Expertise beider Hochschulen in einer gemeinsamen Clusterinitiative wird das Unbekannte und Unerreichbare zukünftig Stück für Stück weiter entschlüsselt“, betont Mohrs. Die Stärke der oldenburgischen Hörforschung fuße auf einer konsequent interdisziplinären Ausrichtung zwischen Ingenieur-, Natur-, Lebens- und Sprachwissenschaften und einer starken Patientenorientierung. „Mit dem Exzellenzcluster Hearing4All, aber auch dem Sonderforschungsbereich zur Hörakustik, existiert ein starkes Fundament für weitere innovative Hörlösungen für alle Menschen. Dies wollen wir in der nächsten Runde der Exzellenzstrategie sichern und weiter stärken.“

„Wir haben unsere Spitzenforschung im vergangenen Jahrzehnt gezielt gestärkt und weiterentwickelt. Die Hörforschung, die Meeresforschung und die Forschung zur Tiernavigation sind national und international hochanerkannt und sichtbar“, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Ralph Bruder. Dass die Universität Oldenburg nun mit drei Anträgen ins Rennen um die Exzellenzcluster geht, stelle diese Forschungsstärke einmal mehr unter Beweis.

Wie navigieren Tiere?

Die Forschenden der drei geplanten Cluster nehmen sehr unterschiedliche Themen in den Blick: Das Team von NaviSense will herausfinden, wie Tiere über große Entfernungen navigieren. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen zudem in neue technische Entwicklungen einfließen. Die Forschenden untersuchen die physikalischen, biochemischen und physiologischen Vorgänge, auf denen die Tiernavigation beruht sowie die Sinne, die diesen Fähigkeiten zugrunde liegen. Da der Magnetsinn von Vögeln vermutlich auf einem Quanteneffekt beruht, stehen auch quantenmechanische Phänomene im Fokus. Aus den Erkenntnissen möchte das Team Schlussfolgerungen für die Ökologie der Tiere sowie den Naturschutz ziehen. Ziel ist zudem, Modelle und Algorithmen für technische Systeme zu entwickeln, die von der Tiernavigation inspiriert sind – zum Beispiel Sensoren oder autonome Geräte.

Welche Rolle spielt der Meeresboden für das Gesamtökosystem?

Im Exzellenzcluster Ocean Floor (Der Ozeanboden – unerforschte Schnittstelle der Erde) der Universität Bremen sind Oldenburger Forschende seit 2019 als Partner eingebunden. Beim Fortsetzungsantrag treten die Universitäten Oldenburg und Bremen zusammen als antragstellende Hochschulen auf. Im Mittelpunkt des Vorhabens steht der Meeresboden – der größte Lebensraum der Erde, aber gleichzeitig einer der am wenigsten erforschten. Das Ziel des zukünftigen gemeinsamen Antrags ist es, die Rolle des Meeresbodens für Stoffkreisläufe und Biodiversität unter sich verändernden klimatischen Bedingungen zu verstehen. Die Forschenden nutzen dabei die einzigartige Infrastruktur und Erfahrung beider Universitäten und ihrer Partner sowie neue modellierende und datenwissenschaftliche Ansätze. Diese sollen es ermöglichen, zukünftige Umweltveränderungen anhand der geologischen Vergangenheit sowie der Biogeochemie und Ökologie der Gegenwart abzuschätzen. Dies soll die wissenschaftliche Grundlage für den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Ozeane liefern.

Wie werden Menschen mit Hörbeeinträchtigungen besser versorgt?

Der Exzellenzcluster Hearing4all (Hören für Alle: Medizin, Grundlagenforschung und technische Lösungen für personalisierte Hörunterstützung) bewirbt sich nach zwei erfolgreichen Anträgen für eine weitere Förderperiode. Beteiligt sind die Universität Oldenburg, die Medizinische Hochschule Hannover und die Universität Hannover. Die Partner haben das Ziel, innovative Lösungen für die Versorgung von Menschen mit Hörbeeinträchtigungen zu entwickeln und so die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig zu verbessern. In den vergangenen zehn Jahren hat das Forschungsteam erhebliche Fortschritte erzielt. Beispielsweise konnte es die Klangqualität und Sprachverständlichkeit von Hörhilfen optimieren, Künstliche Intelligenz (KI) in Hörgeräte integrieren oder Cochlea-Implantate weiterentwickeln. In der nächsten Förderphase wollen die Forschenden unter anderem datengetriebene Lösungen für Hörhilfen entwickeln, die genetischen Ursachen von Hörverlust mit Blick auf neue Therapiemöglichkeiten erforschen und sozial-kommunikative Faktoren des Hörverstehens beleuchten.

Strategie für mehr universitäre Spitzenforschung

Mit der Exzellenzstrategie stärken Bund und Länder die universitäre Spitzenforschung. Gefördert werden Exzellenzcluster zu bestimmten Forschungsfeldern und Exzellenzuniversitäten als strategische Unterstützung herausragender Universitätsstandorte. Ab 2026 stehen in der Förderlinie Exzellenzcluster jährlich 539 Millionen Euro für bis zu 70 Exzellenzcluster zur Verfügung. Davon trägt der Bund 75 Prozent, das jeweilige Bundesland 25 Prozent. Die Exzellenzstrategie baut auf das Vorgängerprogramm „Exzellenzinitiative“ der Jahre 2007 bis 2017 auf.

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(Stand: 26.04.2024)  | 
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