Presse & Kommunikation
EINBLICKE NR.36 | HERBST 2002 |
FORSCHUNGSMAGAZIN
DER CARL VON OSSIETZKY UNIVERSITÄT OLDENBURG |
Inhalt
- Editorial
- Formen der Erinnerung
- Was wissen deutsche Schüler über den Holocaust?
- Oldenburger Teamforschung und lebenslanges Lernen
- Russlands Bildung und Wirtschaft im Umbruch
- Thermodynamik: Von brennendem Eis und Chemieanlagen
- Uni-Fokus
Die
Frage, wie die Hochschule der Zukunft aussehen muss, bewegt immer heftiger die
Gemüter. International wettbewerbsfähig soll sie sein, über ein
unverwechselbares Profil verfügen, Interdisziplinarität fördern,
Lehre und Forschung eng verzahnen. Dass die Politik für diesen Wettbewerb
nicht nur geeignete rechtliche Rahmenbedin-gungen, sondern auch eine angemessene
finanzielle Ausstattung schaffen müsste, ist unstrittig, aber nur selten
Realität. Dies darf jedoch nicht davon ablenken, dass auch die Zukunftsfähigkeit
der hochschuleigenen Organisati-onsstruktur auf den Prüfstand gehört.
Diese Erkenntnis ließ vor vier Jahren die damals neue Leitung der Universität
Oldenburg in die konkrete Diskussion über eine Organisationsreform einsteigen.
Ein Meilenstein auf dem beschwerlichen Weg in die Zukunft war der
Beschluss des Senats der Universität vom 27. Juni 2001: Die Oldenburger Hochschule
verabschiedet sich von den traditionellen elf Fachbereichen und gründet stattdessen
fünf Fakultäten, die sich in Fachinstitute untergliedern. Der Startschuss
fällt am 1. April 2003.
Die Universität Oldenburg
will sich einen organisatorischen Rahmen schaffen, der die Bildung herausragender
Forschungszentren unterstützt, Ressourcen neu verteilt und die Profilbildung
fördert. In konkreten Fällen wird es auch darum gehen, Fächer mit
geringer Ausstattung oder Nachfrage in interdisziplinäre Einheiten zu integrieren
oder auch zu schließen.
Die Karten werden also neu
gemischt. Der Abschied von Gewohntem trifft dann besonders hart, wenn es um die
eigenen Ressourcen, die eigene Forschung und Autonomie geht. Die schon jetzt spürbaren
Veränderungen sind aber mehr als Veränderungen um ihrer selbst willen,
mehr als modische Reformrituale auch wenn manche dies anders sehen. Die
Umstrukturierung schärft den Blick und gibt die Chance, sich auf das Wesentliche
zu fokussieren, kritisch zu überprüfen und zwischen tatsächlichen
und scheinbaren Erfordernissen zu unterscheiden.
Bei aller
Diskussion sollte nicht vergessen werden, dass die außeruniversitäre
Öffentlichkeit nur wenig Interesse für interne Organisationsprozesse
hat. Für sie zählen Inhalte und Qualität einer Hochschule -also
das, was sie für die Gesellschaft leistet.
Ihre
Dr. Corinna Dahm-Brey