Projektbeschreibung

Historische Seitenstraßen: Oldenburg postkolonial?

Projektseminar am Institut für Geschichte der Universität Oldenburg, WiSe 2011/12

Oldenburg gilt gemeinhin nicht als die Stadt, in der wir alltäglich mit der deutschen Kolonialvergangenheit konfrontiert würden. Aber insbesondere diese nicht sogleich augenfälligen Überreste jener Zeit und des teils nach wie vor wirkmächtigen kolonialen Blicks gilt es – im Sinne der Postcolonial Studies – freizulegen.Die Idee des Projektseminars ist es, eine Tonspur zum Thema zu produzieren, die als virtueller (gehörter) Stadtrundgang funktioniert und z.B. Interview-Stimmen, gelesene Quellen, Tonaufnahmen und Musik umfasst. „Erinnerungsschleifen“ nennt Michaela Melián solche Tonspuren in ihrem Memory-Loops-Projekt in München.

Die Teilnehmer_innen arbeiten sich gemeinsam in das Gesamtthema ein, entwerfen Teilthemen, recherchieren hierzu, sammeln die dazu zur Verfügung stehenden Quellen und Materialien, erstellen ein Manuskript für ihre Tonspur (im Sinne eines Radiofeature-Sendungsmanuskripts) und setzen diese Idee unter technischer Anleitung (begleitet durch den Radiosender O1) auch selbst um. Die einzelnen Tonspuren werden soweit aufeinander abgestimmt, dass sie sich zu einer Art virtuellen Stadtführung zum Thema zusammenfügen, und werden im Web öffentlich zugänglich gemacht.

Ziel ist es nicht nur, sich mit der Kolonialgeschichte in Oldenburg zu befassen, sondern darüber hinaus insbesondere den (allgemeinen und eigenen) Umgang mit kolonialen Spuren zu thematisieren. Werden an einem Ort idealerweise Kolonialgeschichte und Erinnerungsgeschichte miteinander kontrastiert, treten dabei gleichermaßen koloniale und postkoloniale Perspektiven auf die Stadt Oldenburg zutage.

In Kooperation mit Maik Nolte (O1) und www.geschichte-mitmachen.de/  

(Stand: 19.01.2024)  | 
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