Die Adresse der Buerger von New=York an die Nationalversammlung lautet also:

„An den Nationalverein deutscher Maenner des oeffentlichen Vertrauens zu Frankfurt a. M.

Geehrte Herren! Deutsche Maenner des oeffentlichen Vertrauens ist der unseren republikanischen Gefuehlen so unendlich wohlthuende Titel, unter welchem wir Sie in Ihrer neuen, dem alten Vaterlande Heil und Segen verheißenden Wirksamkeit, in Zeitungen und Privatbriefen benannt finden, und freudig kommt auch unser Vertrauen Ihnen entgegen. Welche Gefuehle die letzten Nachrichten aus Deutschland in mehreren hiesigen deutschen Buergern erweckt, zu welcher Bethaetigung dieser Gefuehle sie dieselben veranlaßt haben, dieß, geehrteste Herren, ersehen Sie aus der beifolgenden Adresse und der dieselbe begleitenden kleinen Gabe. Haette es nicht gegolten, schnell zu handeln, haette sich der Strom der ueberall regen Sympathien fuer das geliebte alte Vaterland in e i n Bett leiten lassen, die Deutschen Amerika’s wuerden ihren ueberseeischen Bruedern wohl glaenzendere Beweise ihrer Theilnahme an den Leiden und Freuden der alten Heimath geliefert haben. So aber mußten wir ja wohl schnell handeln, mußten mit dem Washington schon den ersten Beweis der uns belebenden Gesinnungen ueberbringen lassen, und wir senden daher diesen Beweis, nicht blos unter dem Sternenbanner unserer durch Einigkeit großen Republik, sondern gleichzeitig auch unter dem, aus dem Feuer und auch wohl aus der Asche so mancher heißen innigen Wuensche wie ein Phoenix emporgestiegenen Banner des einig gewordenen Deutschlands, unter dem Banner, welches den Deutschen hier von jeher das freie entfaltete Symbol der Einigkeit war, durch welche allein wir diesseits und jenseits des Oceans stark sein koennen. Wir legen die Beweise unserer innigen, wahren und ernsten Theilnahme an den ersten Regungen der politischen Wiedergeburt Deutschlands vertrauensvoll in Ihre Haende nieder. Verkuenden Sie den deutschen Bruedern, was wir ihnen zurufen; theilen Sie den armen Hinterlassenen der Blutzeugen der jungen Freiheit Deutschlands die kleine Gabe mit, durch welche wir die Thraenen des Schmerzes trocknen helfen moechten, die ja doch bei Vielen die Thraenen der Freude verdraengen werden, und seien Sie versichert, daß uns die Ueberzeugung beseelt, es koennen That und Wort dem deutschen Volke von hier aus durch keine wuerdigeren Vertreter ueberbracht werden, als durch die Maenner, welche das oeffentliche Vertrauen Aller, das Vertrauen von Volk und Fuersten zu Berathern und Rettern von vier und vierzig Millionen Deutschen berufen hat. Genehmigen Sie die Versicherung innigster, wahrster Hochachtung und den freien deutschen Gruß derer, die uns mit dem Auftrage beehrten, uns an Sie zu wenden. New=York am 20. April 1848.

C. W. Faber.
Gustav Hessenberg
Hermann E. Ludewig.“

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Abgeordneter Brunck von Fuerfelden, vom Platze aus: Ich beantrage unsern deutschen Bruedern in Amerika fuer dieses Geschenk ein Lebe=Hoch! Sie leben hoch! (Die Versammlung stimmt in diesen Aufruf ein.)



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Forschungsstelle Deutsche Auswanderer in den USA - DAUSA * Prof.(pens.) Dr. Antonius Holtmann Brüderstraße 21 a -26188 Edewecht - Friedrichsfehn *Kontakt: antonius.holtmann@ewetel.net