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Rechtliche Beratung

Rechtanwältin Sabine Keidel

Zusammenfassung der Ergebnisse

Ergebnisse der EU-Studie und der ergänzenden Oldenburger Untersuchung

EINFÜHRUNG

Im Folgenden werden die Ergebnisse für Deutschland und die Universität Oldenburg kurz vorgestellt und verglichen. Die Zahl der Betroffenen an der Universität Oldenburg ist grundsätzlich niedriger als im Deutschlandvergleich. Die Universität Oldenburg hat sich besonders früh des Themas angenommen, 1996 durch die Verabschiedung einer Richtlinie gegen sexuelle Diskriminierung und Gewalt und im Jahr 2000 durch die Einrichtung einer Beratungsstelle bei Fragen zu sexualisierter Diskriminierung und Gewalt.

Deutschlandweit haben sich 12.663 Studentinnen an der Studie beteiligt (an der Universität Oldenburg 756 Studentinnen, rund 12%). An der Befragung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Universität Oldenburg haben sich 594 Personen beteiligt, rund 29%. Davon waren 58% Frauen und 42% Männer.
Die im Folgenden aufgeführten Prozentzahlen beziehen sich auf diese Ausgangsgrößen.

1. Sexuelle Belästigung und sexuelle Gewalt gegenüber Studentinnen

Ergebnisse Deutschland (Ergebnisse Universität Oldenburg in Klammern, sofern abweichend).

  • 54,7% (6930 Studentinnen) haben verschiedene Formen sexueller Belästigung erfahren (an der Universität Oldenburg: 40%, 302 Studentinnen).
  • Sexuelle Belästigung und sexuelle Gewalt treten fast  ausschließlich als Verhalten von Männern gegenüber Frauen auf.
  • Studentinnen im 1. und 2. Semester sind überdurchschnittlich häufig von sexueller Belästigung betroffen und gehören somit zu einer Hochrisiko-Gruppe.
  • Die häufigsten genannten Formen sind: Nachpfeifen/schmutzige Bemerkungen, anzügliche Kommentare, unnötiges Nahekommen.
  • Sexuelle Belästigung wird überwiegend durch Kommilitonen/Kommilitoninnen, seltener durch Lehrende und andere Hochschulangehörige verübt.
  • Die Mehrheit der Studentinnen spricht im sozialen Umfeld darüber, ein ebenfalls hoher Anteil schweigt über das Erlebte. Die meisten nehmen keine professionellen Beratungsangebote wahr.
  • Die häufigsten Auswirkungen sexueller Belästigung/sexueller Gewalt: Meiden bestimmter Lehrveranstaltungen/Orte, Verschlechterung der Leistung, Verzögerung des Studiums.
  • Sexuelle Gewalt: Deutschlandweit haben 3,3% und damit 363 Studentinnen sexuelle Gewalt während des Studiums erlebt (Universität Oldenburg: 0%).

2. Sexuelle Belästigung und sexuelle Gewalt gegenüber Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Universität Oldenburg

  • 58% der Befragten (Männeranteil unter 5%) (347 Personen) haben verschiedene Formen sexueller Belästigung in ihrem Berufsleben erfahren.
  • Sexuelle Belästigung und sexuelle Gewalt treten fast ausschließlich als Verhalten von Männern gegenüber Frauen auf.
  • Häufigste Formen sexueller Belästigung: anzügliche Kommentare, unnötiges Nahekommen, obszöne Witze.
  • Sexuelle Belästigung wird überwiegend durch Kollegen/Kollegin, seltener durch Vorgesetzte und andere Hochschulangehörige verübt.
  • Die Mehrheit der Betroffenen spricht im nahen sozialen Umfeld darüber, ein nicht geringer Anteil schweigt über das Erlebte. Die meisten Betroffenen nehmen keine professionellen Beratungsangebote wahr.
  • Die häufigsten Auswirkungen sexueller Belästigung waren: Wut, Enttäuschung, die Benachteiligung von Frauen wurde bewusster, Grübeln über die Situation.
  • Bei sexueller Gewalt gab es nur einzelne Nennungen ohne konkrete Angabe der Vorfälle, jedoch wurden Kollegen/Kolleginnen, Vorgesetzte und andere Hochschulangehörige genannt.
  • Als Tatorte sexueller Belästigung und sexueller Gewalt wurden insbesondere Büros und Labore benannt.

3. Stalking gegenüber Studentinnen

Ergebnisse Deutschland (Ergebnisse Universität Oldenburg in Klammern, sofern abweichend)

  • In Deutschland sind 22,8% (2.627 Studentinnen) im 1. und 2. Semester betroffen, sie gehören zur Gruppe mit erhöhtem Risiko (Universität Oldenburg: 18%, 134 Studentinnen).
  • Am häufigsten genannte Formen: Unerwünschte Telefonanrufe/Nachrichten, unerwünschte Besuche/Auflauern, Ausspionieren.
  • Stalking erfolgt in der Mehrzahl durch Männer, wobei der Frauenanteil hier höher als bei sexueller Belästigung und Gewalt ist.
  • Stalking wird überwiegend durch Kommilitonen/Kommilitonin, seltener durch Lehrende und andere Hochschulangehörige verübt (Universität Oldenburg: keine Nennung von Lehrenden).
  • Das Mitteilungsverhalten und die Auswirkungen zeigen starke Parallelen zu sexueller Belästigung auf.

4. Stalking gegenüber Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Universität Oldenburg

  • 24% (144 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter) haben Stalking während ihrer Berufstätigkeit erlebt.
  • Die häufigste Nennung mit Abstand ist: Verbreiten von Unwahrheiten oder Lügen.
  • Stalking wird in der Mehrzahl durch Männer verübt, wobei der Frauenanteil hier deutlich höher als bei sexueller Belästigung und Gewalt ist.
  • Stalking wird überwiegend durch Kollegen/ Kolleginnen, seltener durch Vorgesetzte und andere Hochschulangehörige verübt.
  • Das Mitteilungsverhalten und die Auswirkungen sind ähnlich wie bei sexueller Belästigung.
  • Tatorte des Stalkings sind überwiegend Büros und Labore.
(Stand: 19.01.2024)  | 
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