Kontakt

Leitung

Prof. Dr. med. Michael Freitag MPH

+49 (0)441 798-5824

Postanschrift

Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Fakultät VI - Medizin und Gesundheitswissenschaften
Department für Versorgungsforschung
Abteilung Allgemeinmedizin
Ammerländer Heerstr. 114-118
26129 Oldenburg

Besucheranschrift

Campus Haarentor, Gebäude V04
Ammerländer Heerstraße 140
26129 Oldenburg

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Forschung

Der Forschungsschwerpunkt der Abteilung liegt im Bereich der Versorgungsepidemiologie, der Versorgungsstrukturforschung und der Qualitätssicherung bzw. Qualitätsentwicklung. Hierzu gehören auch die intersektoralen Aspekte der Versorgung sowie die Stärkung der ambulanten Versorgung.

Forschungspraxennetzwerk

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

als wissenschaftlicher Partner der allgemeinmedizinischen Praxen im Nordwesten, ist es uns ein großes Anliegen, Forschungsfragen so praxisrelevant wie möglich zu gestalten.

Dafür haben wir ein Forschungspraxennetz gegründet, zu dem wir Sie herzlich einladen, mitzumachen:

  • ob als Ideengeber,
  • als forschende Praxis mit wissenschaftlicher Unterstützung von uns oder
  • als Praxen, die gerne auch komplexere Forschungsvorhaben vorantreiben möchten.

Studien „aus der Praxis für die Praxis“ haben eine deutlich höhere Relevanz für Ihre tägliche Arbeit. Deshalb sind Ihre Erfahrungen und Ihre Bereitschaft, an einem Forschungsprojekt in welchem Umfang auch immer teilzunehmen, von großer Bedeutung.

Wir erhoffen uns, in enger Zusammenarbeit mit Ihnen als Hausarztpraxen und regelmäßigem Austausch über relevante Forschungsfragestellungen, für Sie hilfreiche, praxis- und klinisch-relevante Antworten zu finden.

Vielen Dank!

Kontaktaufnahme, Fragen und Ideen:

 

Forschungsprojekte

TRACE-UTI (CHARE GD I)

Teilprojekt 2: Diagnose und Behandlung von Harnwegsinfektionen in niederländischen und deutschen Primärversorgungseinrichtungen und deren Einfluss auf die Prävalenz von antibiotikaresistenten Bakterien

Hintergrund

Resistenzen gegen Antibiotika sind ein globales Problem der öffentlichen Gesundheit. Infektionen mit resistenten Bakterien sind schwieriger zu behandeln und bislang gut behandelbare Infektionskrankheiten können lebensbedrohlich werden. Weltweit unterscheiden sich die Behandlungsmöglichkeiten von Infektionskrankheiten einschließlich der Verschreibung von Antibiotika zwischen den Ländern, Auch zwischen benachbarten Ländern wie Deutschland und den Niederlanden finden sich auffällige Unterschiede, deren Ursachen jedoch noch weitestgehend unbekannt sind.

Ziel

Dieses Projekt zielt darauf ab, Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Management, im Auftreten und in der Behandlung von Infektionskrankheiten in der Ems-Dollart-Region mit Fokus auf die Primärversorgung zu untersuchen. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf Harnwegsinfektionen (HWI) gelegt, da diese zu den häufigsten Infektionskrankheiten in der Primärversorgung gehören und einer der Hauptgründe für die Verschreibung von Antibiotika sind. Spezifische Ziele des Projektes sind:

  1. der systematische Vergleich der Primärversorgungssysteme auf beiden Seiten der Grenze, einschließlich Aspekten der Infrastruktur, Leitlinien, Finanzierung der Diagnostik und Behandlung von Patientinnen mit Harnwegsinfektionen (HWI),
  2. ein besseres Verständnis der täglichen Routine und Realität der Hausärzt*innen bei der Behandlung von HWI und
  3. die Bestimmung der Prävalenz von antibiotikaresistenten Erregern, die aus HWI isoliert wurden.

Dabei sollen folgende Methoden zum Einsatz kommen

  • Literaturrecherchen zur Infrastruktur, zu den allgemeinen Bedingungen der Gesundheitsversorgung und den Praxisleitlinien zur Behandlung von HWI
  • Interviews mit deutschen und niederländischen Hausärzt*innen, um die Unterschiede in der Diagnose und Behandlung von Patientinnen mit einem Harnwegsinfekt zu untersuchen
  • Untersuchungen von Patientinnen mit Symptomen einer unkomplizierten Harnwegsinfektion im Norden der niederländisch-deutschen Grenzregion, um die ursächlichen Erreger und ihre Resistenzmuster zu bestimmen und zu vergleichen
  • Vergleich der Ergebnisse mit stationären Daten von hospitalisierten Patientinnen mit Harnwegsinfektionen

Laufzeit: April 2021 bis Oktober 2024

Förderer: Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur

Verantwortlichkeiten

Dr. Corinna Glasner1 ,Prof. Dr. Michael Freitag2

Projektmitglieder*innen

Prof. Dr. Axel Hamprecht2, Dr. Marco Blanker1, Prof. Dr. Alexander Winter2, Dr. Bianca Michalik2, Dr. Henk van der Worp1, Dr. Matthijs Berends1,3, Dr. Joppe van Duijn3, Dr. Alewijn Ott3, Dr. Imke Aits2, Aida Bedri2

1 University Medical Center Gronigen, University of Groningen, Groningen, Niederlande
2 Universitätsmedizin Oldenburg, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Oldenburg, Deutschland
3 Certe Medische Diagnostiek en Advies [Certe Medizische Diagnostik und Beratung], Groningen, Niederlande

Ansprechpartnerin::

Aida Bedri, M.Sc. Epidemiologie (Wissenschaftliche Mitarbeiterin):

Department für Versorgungsforschung, Abteilung Allgemeinmedizin unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Freitag

SchlafCheck

Identifikation von Herausforderungen und Lösungsansätzen zur Verbesserung der schlafmedizinischen Versorgung über die hausärztliche Vorsorge

Hintergrund

Unversorgte Schlafstörungen mindern Lebensqualität und Leistungsfähigkeit und erhöhen die Risiken für Folgeerkrankungen. Sie verursachen neben dem Leid der Betroffenen hohe medizinische und volkswirtschaftliche Kosten. Eine schlafmedizinische Primärversorgung über HausärztInnen könnte die Versorgung von PatientInnen mit Insomnie verbessern, die in aktuellen Studien als unterversorgt gelten.

Ziel

Das SchlafCheck Projekt zielt darauf ab, den routinemäßigen CheckUp-35 zur Früherkennung von Krankheiten bei Bedarf bzw. entsprechenden Hinweisen in der Anamnese, um ein Zwei-Stufen-Diagnostik im Bereich Schlaf zu ergänzen, um gesundheitsschädliche Schlafprobleme frühzeitig zu erkennen und Folgeerkrankungen zu vermeiden. Ziele sind…

  1. die Erprobung eines Diagnostikfragebogens zum Schlafverhalten im Rahmen der hausärztlichen Sprechstunde.
  2. Identifikation von Hürden, Erwartungen und Wünschen der schlafmedizinischen Versorgung in der hausärztlichen Versorgung im Rahmen von ExpertInneninterviews
  3. die Erprobung einer innovativen Schlafdiagnostik mit Hilfe eines Home-Monitoring-System, zur Aufzeichnung eines Schlaf-Elektroenzephalogramms (EEG)

Dabei sollen folgende Methoden zum Einsatz kommen

  • Interviews mit Hausärzt*innen, um Wünsche, Erwartungen und Hürden einer schlafmedizinischen Diagnostik sowie der Einsatz technischer Innovationen zu ermitteln
  • Erprobung eines validierten Insomniefragebogens (Insomnia Severity Index) im Rahmen des Check-Up 35
  • Feldstudie mit Patient*innen mit Auffälligkeiten im Schlafverhalten und Versorgung mit einem Home-Monitoring-System zur Erhebung der Schlafdaten (EEG)

 

Laufzeit: April 2023 – September 2024

Förderer: Bundesministerium für Gesundheit

Verantwortlichkeiten
Prof. Dr. Michael Freitag1, Dr. Insa Wolf2

Projektmitgliederinnen:
Marianne Timper M.Sc.1, Dr. Wiebke Pätzold2


1Fakultät VI Medizin und Gesundheitswissenschaften, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Oldenburg, Deutschland
Fraunhofer Institut für Digitale Medientechnologie IDMT, Oldenburg, Deutschland

Ansprechpartnerin::

Marianne Timper, M.Sc. Public Health (Wissenschaftliche Mitarbeiterin):

BRIDGE (abgeschlossen)

Gemeinsam mit der KV Niedersachsen, der European Medical School Oldenburg, der Stadt Emden, dem Landkreis Aurich und weiteren Kooperationspartnern hat am 1.1.2020 das BRIDGE Projekt gestartet, das zugewanderte Ärzt:innen im Rahmen eines Traineeprogramms bis zur Anerkennung begleitet.

 

WIE?

Im Projekt BRIDGE soll eine eine Willkommensstruktur entwickelt werden, die die ansässigen Ärzt:innen unterstützt, zugewanderte Ärzt:innen bei sich aufzunehmen, anzulernen und für-, mit und bei sich arbeiten zu lassen. Bekannt ist dieses Vorgehen zu Teilen aus Kliniken; im Hausarztsystem ist diese Form von Hospitation noch unüblich. Das wiederum führt wahrscheinlich dazu, dass generell wenig zugewanderte Ärzt:innen die Facharztausbildung zum/zur Allgemeinmediziner:in beginnen – dem möchten wir mit diesem Projekt proaktiv entgegenwirken.

 

ABLAUF

Im Projekt werden die zugewanderten, meist schon in Deutschland lebenden Ärzt:innen, 12 Monate in Lehrpraxen arbeiten, um die Sprache und das deutsche Gesundheitssystem intensiv kennenzulernen. Begleitet werden die Ärzte:innen während des Projektes von Experten im Rahmen der Vorbereitungslehrgänge und weiteren Angeboten. Weitere Qualifizierungen werden über das bestehende Weiterbildungsprogramm der European Medical School Oldenburg angeboten, um bereits im Traineejahr die fachliche Kompetenz innerhalb der Allgemeinmedizin zu schärfen und ein Netzwerk zwischen den deutschen und zugewanderten Ärzt:innen zu fördern.

 

ZIEL UND KOSTENÜBERNAHME

Ziel des Traineeprogramms ist es, dass die Ärzt:innen nach der Anerkennung in der jeweiligen Hausarztpraxis bleiben, und ihre Fachweiterbildung zum/zur Allgemeinmediziner:in beginnen. Finanziert wird die Ärztin/der Arzt im ersten Jahr  durch auserwählte Kostenträger. Wohnraum wird über die Stadt Emden und dem Landkreis Aurich bereitgestellt. Sollte sich die Ärztin/der Arzt für die Allgemeinmedizin entscheiden, wird ab dem Folgejahr ein großer Teil der Lohn- und Fortbildungskosten über den „Weiterbildungsfonds für Allgemeinmedizin“ finanziert (weitere Information kvn.de).

 

START

Der erste Durchgang mit ca. 10 Ärzt:innen hat im April 2021 gestartet. Grundvoraussetzung ist es, dass die Bewerber:innen ein B2 Niveau nachweisen und alle Unterlagen ihres Studiums vorweisen können.

 

 

Ansprechpartner für das Projekt BRIDGE an der EMS Universität Oldenburg:

Sabine Kurpgoweit, Fachärztin für Allgemeinmedizin:

 

Webseite des Projekts:

www.projekt-bridge.de

KOPAL (abgeschlossen)

Entwicklung und Evaluation eines Konzeptes zur berufsübergreifenden Zusammenarbeit

bei Patientinnen und Patienten mit palliativem Versorgungsbedarf

 

Hintergründe und Ziele

Die Versorgung von Menschen mit progredienten nicht-onkologischen chronischen Erkrankungen ist eine Herausforderung in der hausärztlichen Praxis. Betroffene Patientinnen und Patienten leiden oft jahrelang unter starken Schmerzen, Luftnot, Angst oder anderen Begleiterscheinungen. Die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) konzentriert sich auf die Kontrolle dieser Symptome. Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankungen erfolgen häufig Krankenhaus­einweisungen, die durch frühzeitige Symptomlinderung und -kontrolle potenziell vermeidbar gewesen wären. Trotz des Ausbaus der allgemeinen ambulanten Palliativversorgung (AAPV) – 2017 ergänzt durch die besonders qualifizierte und koordinierte ambulante palliativmedizinische Versorgung (BQKPMV) – sind fallbezogene Beratungen zwischen Hausärztinnen/Hausärzte und SAPV als Teil der Regelversorgung nicht vorgesehen.

Die KOPAL-Studie hat zum Ziel, durch Intensivierung der ambulanten berufs- und fachübergreifenden Zusammenarbeit die Versorgung am Lebensende zu optimieren und dadurch Krankenhausaufenthalte zu reduzieren, die Symptomlast zu verringern und die Lebensqualität zu steigern.

Design und Methodik

  • Zweiarmige cluster-randomisierte, kontrollierte Interventionsstudie an vier norddeutschen Standorten.
  • Einschluss von 608 Patientinnen und Patienten mit dokumentierter gesicherter Diagnose Herzinsuffizienz (NYHA 3-4), COPD (GOLD 3-4, Gruppe D) oder Demenz (GDS ≥ 4) in 56 Hausarztpraxen.
  • Standardisierte Befragung zur gesundheitlichen Situation zur Baseline und nach 6, 12, 24 und 48 Wochen.
  • Primärer Endpunkt: Gesamtzahl der Krankenhauseinweisungen während des Beobachtungszeitraumes;
  • Sekundäre Endpunkte: Aktuelle Versorgungssituation, Gesundheitskosten (ökonomische Effizienz), Symptomlast, gesundheitsbezogene Lebensqualität.
  • Abschließende qualitative Evaluation der Intervention.

Intervention

Hausbesuch einer SAPV-Pflegekraft mit strukturiertem Gespräch zur Vorbereitung der einmaligen strukturierten telefonischen Fallbesprechung zwischen SAPV-Pflegekraft, SAPV-Ärztin/SAPV-Arzt und Hausärztin/Hausarzt.

Geplante Ergebnisverwertung

Das KOPAL-Konzept kann bei Erfolg eine leicht zu implementierende niedrigschwellige Vorgehensweise zur Stärkung der berufs- und fachübergreifenden ambulanten palliativen Versorgung sein.

Förderer: Innovationsausschuss des G-BA

Laufzeit: Juni 2019 bis Mai 2022

Partner: UKE Hamburg, Universitätsmedizin Göttingen, Medizinische Hochschule Hannover, Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg

 

Ansprechpartnerinnen in Oldenburg:

Silke Böttcher, M.A. Public Health (Wissenschaftliche Mitarbeiterin): 

 

 

(Stand: 11.04.2024)  | 
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